Wenn heute im Film Jemand an die Tür klopft, über einen Kiesweg geht oder der Regen im Hintergrund auf die Straße prasselt, dann ist der Ton selten beim Drehen aufgenommen worden. Fast alle Soundeffekte werden heute on der Post-Produktion eingefügt. Selbst die Dialoge werden immer häufiger im Studio nachgesprochen. Der Grund dafür ist, dass man im Studio eine kontrollierbare Umgebung hat. Am Set hingegen kann es bei Tonaufnahmen immer wieder zu Störungen kommen.

Am meisten gefürchtet ist Wind, weil er schon in geringen Mengen eine Aufnahme zunichte machen kann und ein so breites Spektrum hat, das man in schwer herausfiltern kann. Aber auch ein Hund, der im Hintergrund bellt, oder ein hupendes Auto können bei einer Aufzeichnung ein Störfaktor sein.

Um das zu verhindern, gibt es die so genannten Foley-Sounds. Sie sind nach dem Sound-Effekt-Künstler Jack Foley benannt, der ein meisterhafter Geräuschemacher war. Noch heute wird zum großen Teil nach seinen Vorlagen gearbeitet. Beim Nachvertonen von Geräuschen geht es darum, den Sound besser zu machen, als er an Ort und Stelle war. Dabei ist es wichtig, dass das Geräusch passend klingt, aber nicht unbedingt, wie es erzeugt wurde.

Eine klassische Aufnahme sind Schritte. Sie müssen exakt den Schritten und der Geschwindigkeit im Film angepasst werden. Aber auch der Belag und die Schuhe sind wichtig. In einem Foleystudio wird man deshalb auch verschiedene Schuhe finden – solche mit Leder-, Gummi- und auch Kreppsohlen sowie High-Heels für Damenschuhe. Ein Geräuschemacher muss deshalb auch der Lage sein, in Stöckelschuhen über einen Kiesweg zu laufen, wenn das Filmskript es verlangt.

Eine andere Technik sind Geräusche , die bei Handlungen entstehen. Hier wird vor allem immer wieder das Glas Wasser, das eingeschenkt oder aus dem getrunken wird, als Beispiel angeführt. Auch das Öffnen einer Weinflasche und ein knallender Sektkorken sind typische Geräusche.

Ein schallisolierter Raum

Das Studio eines Geräuschemachers ist ein Raum, der schallisoliert ist. Zum einen dürfen keine Geräusche von außen hörbar sein, zum anderen darf es auch im Raum kein Echo geben. Deswegen sind die Wände meist mit Schaumstoff ausgekleidet, welcher jegliche Schallwellen schluckt. Der Geräuschemacher geht dann mit einem Mikrofon so nah wie möglich an die Quelle und nimmt das Geräusch entsprechend der Filmszene auf. Damit alles synchron ist, muss dem Geräuschemacher das Filmmaterial zur Verfügung gestellt werden. Um Zeit zu sparen, werden oft die Geräusche am Ende eingefügt, wenn es bereits eine fertig geschnittene Version des Films gibt.

Zwar gibt es heute auch Datenbanken, aus denen man vor allem digitalisierte Geräusche abrufen kann, aber diese passen nicht immer genau. Deshalb haben alle Studios entweder ihre eigenen Geräuschemacher oder arbeiten eng mit einem darauf spezialisierten Studio zusammen. Übrigens werde Geräusche nicht nur im Film benötigt, viele Geräuschemacher arbeiten auch für Hörspielproduktionen.